Nun bin ich ja erst 3 Stunden am Meer. Aber es war schon recht aufregend. Ich fahre durch heftigen Schneesturm und sage mir immer wieder: “ Am Meer ist Sonne, Am Meer ist Sonne.“
Dunkle Wolken verdichten sich, es wird stürmisch. „Am Meer ist Sonne.“ Fokus , Fokus. 30 km vor Bergen sieht das noch nicht so gut aus. Und – was soll ich sagen? ich fahre ab und 5 km vor Bergen an Zee klart es auf und herrlichster Sonnenstein.
„Super,“ denke ich mir, „dann mal zack zack ans Meer und Freiheit atmen. Ja suuuper, Einfach Zeit für mich!“
Handy im Hotel gelassen und los. Bei dem schönen Wetter kann ich ja nach Egmond laufen – denke ich…… Nach 2 km treffe ich auf einen offensichtlich kranken Vogel, der seinen linken Flügel wegstreckt. Er kann nicht fliegen und bewegt sich nicht. Und ich sehe, das das Wasser zurück kommt. Was tun? Ich schnappe mir den ersten Holländer und frage was man da tun kann ? „Die Tierambulantie anrufen.“ Ok! Er verspricht das zu tun, wenn er in Egmond ist. Das dauert aber… Ich gehe die 2 km zurück ins nächste Restaurant.
Gegenüber steht auf einmal – wie aus dem nichts- ein Stand von WWF. ich denke:“ Das ist ja toll. Mit denen kann ich jetzt zusammen ein Tier retten. Die helfen mir.“ Neee, die haben in 10 Minuten Kinderprogramm, sagen sie. Und eigentlich wäre ja da auch Greenpeace zuständig. „ Aber – da vorne ist ein Tier, das wir retten können . Ihr steht doch hier, weil Ihr etwas für Tiere tun wollt?“. … Keine Chance….Heute steht etwas anderes auf dem Programm….
Aber immerhin geht einer mit mir ins Restaurant, weil mein Holländisch nicht so gut ist. Wir rufen die Tierambulantie an. Die will in 1 STd kommen sagt aber schon gleich, dass sie keinen Wagen haben, der den Strand runterfahren kann. Ich denke 1 Stunde? Dann esse ich erst mal was und überlege noch mal in Ruhe was ich tun könnte.
Inzwischen geht der WWF mit den Kindern los. Da sitze ich und nach dem ersten Pfannkuchen und einem leckeren Grimmbergen (das ist ein sehr leckeres Bier) frage ich noch mal in meinem Hotel nach, ob die vielleicht wenigstens dicke Handschuhe haben oder sonst eine Idee. Fehlanzeige Na gut, denke,ich. Für die Tierambulantie hab ich schon mal im Restaurant meine Nummer hinterlassen, dann marschiere ich noch mal an den Strand und schaue nach dem Vogel – Vielleicht ist er schon weg. Hat sich nur ausgeruht. Neee, er wartet auf mich. Ich rede mit ihm und sehe, dass er sich wirklich keinen Meter bewegen kann.
Es kommen Hunde und mit ihnen eine sehr nette Holländerin. Ich erkläre ihr was los ist und sie hat dicke Handschuhe an und schnappt sich den Vogel und wir gehen gemeinsam mit Mann und Hunden zurück. Im Restaurant organisieren wir einen hohen Karton und….. die Tierambulantie ist auch inzwischen da. Die sind völlig gerührt, dass wir uns diese Mühe für einen Vogel machen, weil sie das sonst nicht erleben. Und wir sind total erleichtert, und glücklich, dass unser kleiner Freund jetzt in Sicherheit ist. Sie werden ihn jetzt zum nächsten Tierarzt bringen. Weil er schon viel Fett verloren hat, kann es sein, dass er eingeschläfert werden muss. Aber – er muss nicht alleine verenden oder ertrinken. Und wer weiß, vielleicht schafft er es ja auch. Wir sind alle glücklich und die Holländerin und ich voller Vogelkacke…..aber das bringt ja bekanntlich Glück.
Und ich erfahre, dass meine Co-Retterin
Betty
eine Folksängerin ist und ihre Band UNICORN heute einen Auftritt hat – 1/2 Std. von hier. . Ja, und da werde ich dann hingehen und wir werden ein Bier auf den kleinen Freund trinken.
Ich komme ins Hotel und frage, ob sie vielleicht so etwas wie Sapril haben für die Spuren der Rettungsaktion. Sie sehen mich an und sagen: „Oh je, hoffentlich war das kein holländischer Vogel…“ 😳
Nun, das war doch schon mal ein aufregender aber herzerwärmender Start meines Kurz- Urlaubs. Während ich das schreibe, genieße ich diesen wundervolllen Blick aufs Meer. Wir haben übrigens immer noch Sonne. Zum Glück ist auf den Wetterbericht nicht immer Verlass….
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……. erlebt vor einigen Tagen…..
Nachspann:
Der Abend war wirklich schön. Betty und ich haben Freundschaft geschlossen und wenn ich das nächste Mal nach Bergen fahre, werden wir uns wieder treffen… Und die Band – tolle Musik. Wenn Ihr Gelegenheit habt, ein Konzert zu hören – das würde ich mir nicht entgehen lassen.
So ist der Tag ganz anders verlaufen, als ich es mir so vorgestellt habe. Und so etwas kann man sich nicht selber ausdenken … so etwas ist Fügung. 😜
23. Januar 2017 at 22:26
Liebe Stefanie
Dein Erlebtes mit der Vogelrettung hat mir sehr gefallen. Da hast du mehr Glück gehabt wie ich am Strand auf Porto Santo, wo ich versuchte, einen kleinen, soeben am Strand aufgelaufenen Fisch, zu „retten“, indem ich ihn, zusammen mit etwas Sand untendran einige meter zurück ins Meer trug und ihn dort dann ins Wasser liess…Nach einigen Minuten hatte es ihn wieder angeschwemmt…
Dir wünsche ich ein frohes neues Jahr, das dir sicherlich schon einige aufregenden Momente beschert hat…
Von Hezen sei gegrüsst von Maya
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23. Januar 2017 at 22:29
Liebe Maya, nun, hast es wenigstens versucht. Ich wünsche auch Dir alles Liebe und Gute für dieses Jahr. Theresia ist
grade auf unserer Insel. Mal schauen, wann ich fliege. Freitag geh ich mal ins Reisebüro schauen, wann die ersten
Direktflieger gehen. Liebe Grüße und auf bald. Ach so, ich komme in die Schweiz auf Messen. Bist Du in der Nähe von Sursee ?
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